Burg Boppard erstrahlt in neuem Glanz
Fast 5 Jahre war die Burg Boppard zwecks Restaurierung geschlossen. Und fast hätten wir sie nicht wiedererkannt. Die Burg wurde nicht nur innen aufwendig saniert, auch äußerlich hat die Burg einen neuen Anstrich erfahren. Auf Basis großflächiger Befunde wurde die barocke weiß-graue Farbfassung wiederhergestellt, die Burg erhielt so ihre jetztige Farbgebung.
Der moderne Eingangsbereich empfängt Besucher mit einem Counter, an dem eine freundliche und hilfsbereite Mitarbeiterin sitzt.
Der Museumsleiter Frank Schröder hat uns eingeladen und führt uns zunächst in den Innenhof der Burg. Hier können ab Frühjahr 2016 Gäste (natürlich auf Thonetstühlen) sitzen und Kaffee trinken. Denn neben dem seit dem 10. Oktober wiedereröffneten Museum soll hier auch Gastronomie Einzug erhalten.
Unser Rundgang beginnt in der Dauerausstellung über die Burggeschichte – die Burg selbst wird zum Ausstellungsobjekt. Dabei lohnt sich auch der Blick zur Decke, die sogenannten „Kölner Decken“ sind wirklich sehenswertwert.
Weiter geht es in die Ausstellungsräume, die die Geschichte des berühmten Sohnes der Stadt Boppard erzählen: Michael Thonet.
Über sein Leben, aber auch auf die Herstellung der bekannten Thonet-Stühle wird eingegangen. Einen Raum weiter befindet man sich in mitten in einer Sammlung der schönen Bugholzmöbel.
Wir erfahren hier sogar, dass Thonet – lange vor Ikea & Co. – die Idee hatte, seine Stühle in Einzelteilen an Kunden zu verschicken. Wer hätte das gedacht?
Nach der Thonet-Ausstellung kommen wir in die Räumlichkeiten, in denen verschiedene Wechselausstellungen gezeigt werden können.
Hierbei gibt uns Herr Schröder auch interessante Einblicke in die Zeit der Sanierung. Dass diese nicht immer einfach war, lassen Anekdoten, beispielsweise über den Durchbruch eines Bauarbeiters im Boden, erahnen.
Übrigens: Ein Aufzug bringt mobilitätseingeschränkte Besucher zu den Ausstellungsräumen im 1. Stock und im Dachgeschoss. Das Niveau der Fußböden wurde teilweise angehoben, um einen stufenlosen Rundgang zu ermöglichen.
Am Schluss dürfen wir noch die Stufen des Bergfriedes, dem ältesten Teil der Burg, erklimmen. Da dieser Bereich nicht barrierefrei und somit nicht für jeden zugänglich ist, wurde darauf verzeichtet, hier dauerhafte Ausstellungen zu zeigen.
Eine tolle Idee der Planer: Der wunderbare Ausblick kann trotzdem von jedermann genossen werden. Wer nicht die Stufen hinaufsteigen will oder kann, für den gibt es im 1. Stock einen großen Bildschirm, auf dem immer das aktuelle Bild einer Webcam zu sehen ist. Diese ist hoch oben auf dem Bergfried angebracht und sendet Live-Bilder.
Die Burg Boppard ist ganzjährig geöffnet:
Dienstag – Freitag: 10 – 17 Uhr
Samstag und Sonntag: 11 – 17 Uhr
An Feiertagen auch montags geöffnet von – Uhr