Monrepos – Die Netzwerker zu Besuch bei den Forschern
Das Schloss Monrepos nennt sich heute „Schloss der Forscher“ und ist in der Tat ein Ort der Spitzenforschung. Die Spezialisten des Archäologischen Forschungszentrums und Museums für menschliche Verhaltensevolution treiben Tag für Tag ein weltweit einzigartiges Ziel voran: Anhand von archäologischen Forschungsergebnissen aus 2,5 Millionen Jahren Menschheitsgeschichte das heutige menschliche Verhalten zu erklären!
Schloss Monrepos zu Beginn des 20. Jahrhunderts
Säulendenkmal im Landschaftspark – Foto: RRT GmbH, Terry Blake ©
Dem Gewinn der heutigen Nutzung des sog. Prinzessinenpalais steht der herbe Verlust des namensgebenden Schlossbaus gegenüber. Mit dem Schloss Monrepos schufen sich die Fürsten zu Wied ab 1757 eine prachtvolle Sommerresidenz inmitten reicher Jagdgründe und mit spektakulärem Blick in das Rheintal.
Zusammen mit der Pressesprecherin des Museums Frau Constanze Kamm wurden die Netzwerker Katharina Schattner und Terry Blake von Herrn Krämer mit auf eine kleine Wanderung durch den ehemaligen Schlosspark genommen. Herr Krämer kam schon früh, als Kind, mit dem Schloss und seinen Fürstlichen Bewohnern in Kontakt. Heute führt der passionierte Lokalhistoriker Gäste durch den Landschaftspark und erzählt spannende Geschichten über das Fürstenhaus und die ehemalige Sommerresidenz. Die Entdeckungstour begann an der Stelle, wo einst der Hauptbau, das Schloss, stand. Dieses wurde 1969 kontrolliert abgebrannt und vollständig abgetragen. Die hohen Unterhaltungskosten des sanierungsbedürftigen Baus führten zu diesem radikalen Entschluss des Fürstenhauses. Nichtdestotrotz sind mehrere Wohn- und Wirtschaftsgebäude aus dem 19. Jahrhundert und die 1909 als Witwensitz errichtete Villa Waldheim (sog. Prinzessinenpalais) erhalten geblieben. Aufmerksame Besucher werden bei Ihrer Wanderung durch das weitläufige Areal exotische Pflanzen- und Baumarten, wie den Mammutbaum und auch versteckte Denkmäler aus der Bauzeit entdecken.
Das heutige Schloss Monrepos (ehem. Villa Waldheim) – Foto: Archäologisches Forschungszentrum und Museum für menschliche Verhaltensevolution ©
Blick in den Gastronomiebereich – Foto: RRT GmbH, Terry Blake ©
Das Museum für menschliche Verhaltensevolution befindet sich im Erdgeschoss des ehemaligen Prinzessinen-palais Während in den oberen Stockwerken geforscht wird können die Museumsbesucher in den Ausstellungsräumen den Fragen des menschlichen Verhaltens nachgehen und ihr eigenes ICH erkunden – Der anspruchsvoll gestaltete Eingangsbereich des Museums mit kleinem Shop lädt zum Besuch ein. Auch der Gastronomiebereich ist liebevoll und mit vielen verspielten Details eingerichtet und macht Appetit, sowohl auf die Speisekarte als auch auf den bevorstehenden Museumsbesuch.
Herr Moseler erklärt die Didaktik der Dauerausstellung – Foto: RRT GmbH, Terry Blake ©
Unter dem Titel MenschlICHes VERSTEHEN – Eine Einführung in die Archäologie der Menschwerdung, wurde letztes Jahr im die neue Dauerausstellung eröffnet. Den Besucher erwarten faszinierende Artefakte: Werkzeuge, Waffen und Kunstwerke aus 2,5 Millionen Jahren Menschheitsgeschichte, viele davon unweit des Schlosses im Neuwieder Becken ausgegraben. Die Ausstellung animiert zum Mitmachen, an vielen Stationen werden die Besucher aufgefordert selbst aktiv zu werden. Sie sollen durch ihre „Aktion“ ihr eigenes menschliches Handeln im Alltag besser verstehen lernen und daher ist in dieser Ausstellung Anfassen ausdrücklich erlaubt!
Blick in einen Ausstellungsraum – Foto: RRT GmbH, Terry Blake ©
Das Schloss der Forscher bietet neben regulären Führungen auch ein umfangreiches museumspädagogisches Programm. So können Kinder z.B. selbst zu kleinen Archäologen werden und in einer Steinzeithöhle nach spannenden Funden graben. Auch die Austragung von Kindergeburtstagen im Haus (und bei schönem Wetter natürlich auch draußen), hat sich mit ca. drei pro Woche etabliert, so Frank Moseler vom Museumsbetrieb.
Steinzeitliche Souvenirs im Museumsshop – Foto: RRT GmbH, Terry Blake ©
Die Dauerausstellung des Museums für menschliche Verhaltensevolution ist jedenfalls ein absoluter Hingucker und alleine schon einen Besuch wert. Wir – die Netzwerker – sind jedenfalls begeistert und um einige Erkenntnisse reicher. Wir laden jeden Geschichtsinteressierten, Hobbyforscher, Naturliebhaber und natürlich viele kleine Archäologen zu einem Besuch auf Monrepos herzlich ein!
Veranstaltungstipps:
Paläo-Abend – Führung zum Thema Ernährung & 3-Gänge Altsteinzeit-Menü
jeden zweiten Freitag um 18:00, mit Voranmeldung
Action Führungen durch die Ausstellung
drei verschiedene Themenführungen, jeden Samstag und Sonntag, mit Voranmeldung
